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Stift Zwettl

Zisterzienserkloster Stift Zwettl

Das Zisterzienserkloster Zwettl, im niederösterreichischen Waldviertel, wurde 1138 gegründet. Die Klosteranlage liegt in einer Flußschlinge des Kamp. Diese Situierung ist typisch für den Orden der Zisterzienser. Mittelalterliche Klostergemeinschaften waren auf Selbstversorgung ausgelegt. Man trachtete nicht nur im landwirtschaftlichen Bereich sondern auch auf dem handwerklichen Sektor nach Autarkie. So entwickelte sich schon in den ersten Jahrzehnten eine „kleine Stadt“ innerhalb der Klostermauern. In den Annalen des Stiftes finden sich neben den üblichen Aufzeichnungen über Land- und Forstwirtschaft auch welche über Fischzucht, Obst- und Gartenbau sowie der Herstellung von Handschriften.

Das Stift lebt heute hauptsächlich von den über 2000 ha Wald, den stiftseigenen Karpfenteichen und der Landwirtschaft, welche auf den Prinzipien eines biologisch-dynamischen Anbaues basiert. Weiters werden Einnahmen aus der Vermietung und Verpachtung von Gebäuden und landwirtschaftlichen Flächen erzielt.

Auch der Tourismus konnte nachhaltig belebt werden, indem Teile des mittelalterlichen und barocken Gebäudekomplexes Besuchern zugänglich gemacht, der ehemalige Gästetrakt als Bildungshaus für Seminar- und Ausbildungszwecke umgenutzt wurde und sich vor den Toren des Klosters die Stiftstaverne befindet.

Zusammenfassend kann gesagt werden, daß der Auftrag der Benediktusregel, die Gastfreundschaft hoch einzuschätzen, in touristischen Aktivitäten erfüllt werden kann.

In den letzten Jahren wurden die personalintensiven Betriebszweige verkleinert oder gänzlich geschlossen. Diese Entwicklung brachte mit sich, daß immer mehr Räumlichkeiten im Stift und Flächen in der nahen Umgebung ihre ursprüngliche Funktion verloren haben und nun leer stehen.

Da das Waldviertel fernab der Ballungszentren liegt, das Stift Zwettl nur unzureichend mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist und das raue Klima dieser Region tragen dazu bei, daß diese Gegend nur eine spezielle Zielgruppe von Urlaubsgästen anspricht.

Die anhaltende Abwanderung der jungen Bevölkerung in zentralere Wirtschaftszentren wie beispielsweise Wien, Graz und Linz sowie sinkende Geburtenzahlen führen auch hier zu den im gesamten europäischen Raum bekannten Problemen des ländlichen Raumes.

Ziel des Projektes ist es, ein wirtschaftliches Entwicklungsprogramm und technisches Funktionskonzept unter Berücksichtigung der besonderen Bedürfnisse eines Klosters zu erarbeiten.