KREMS AN DER DONAU 

 

1. RAHMENBEDINGUNGEN DER STADTENTWICKLUNG

Betrachtet man heute die räumliche Situation der Stadt Krems, so findet sich eine sukzessive Schichtung unterschiedlicher historischer Entwicklungsphasen. Zuerst der Kreuzberg mit seinen hervorragend zum Weinbau geeigneten Südhängen zu deren Fuß in Richtung Südosten bis an die Krems sich die Altstadt erstreckt. Weinbau, regionaler sowie durch die Schiffahrt an der Donau auch überregionaler Handel und die Bedeutung als zentraler Ort der Region - im speziellen für die Kirche waren und sind zum Teil die wesentlichen Potentiale der Stadt am Tor zur Wachau.

Entsprechend der handelsroute entlang der Donau ist der historische Kern der Stadt Krems als auch der Nachbarstadt Stein an Ost -West verlaufenden Verkehrswegen, der Oberen und Unteren Landstraße sowie der Steiner Landstraße "aufgefädelt". Diese Ost-West Orqanisation soll deshalb hier besonders unterstrichen werden, weil sie auch für alle künftigen Entwicklungsphasen der südlichen Innenstadt maßgeblich ist.

So findet sich die gründerzeitliche Bebauung, die in diesem Bereich ein gehobenes Wohnviertel darstellt, an der nahezu linear verlaufenden Ringstraße, die sich stromaufwärts als Steiner Donaulände fortsetzt. Der Stadt Stein fehlt der Raum für eine weitere bauliche Entwicklung, so daß sich der Bedeutungsschwerpunkt auf Krems konzentriert. Die Schiffahrt an der Donau und damit der Anlegepunkt in Stein werden durch den Eisenbahnfrachtverkehr und dem Bahnhaf in Krems abgelöst. Damit findet schon die nächste Ost-West Verbindung nämlich der Donauuferbahn, die südlich der gründerzeitlichen Bebauung verläuft und sich erst weiter westlich, vor der Stadt Stein, nach Norden verschwenkt.

Mit der zunehmenden Motorisierung verliert auch die Eisenbahn an Bedeutung und die weitere Stadtentwicklung im 20. Jhdt. verlagert sich noch weiter nach Osten jenseits der Krems. So bildet die Bundesstraße 3 die nächste Ost-Westverbindung, die nun auch die Ringstraße und die Steiner Donaulände ihrer Bedeutung für den Fernverkehr enthebt.

Mit dem Bau der Westbahn und der Westautobahn und der Entscheidung, beide nicht über Krems zu führen, verlagern sich die überregionalen Ost-Westverbindungen schließlich über 20 Km nach Süden.

Während die Industrialisierung und der Fernverkehr sich auf diese Hauptverbindungen und auf die nächsten großen Ballungsräume Wien und Linz verlagert, bleibt Krems von dieser Entwicklung verschont. Die landschaftliche Schönheit, der historische Stadtkern, der regionale Einzugsbereich und die damit verbundenen zahlreichen öffentlichen Aufgaben und Möglichkeiten, der Weinbau und der Tourismus sind wesentliche Potentiale und Chancen für eine künftige Stadtentwicklung.

Die Geschichte der Verkehrswege von Ost nach West hat die Geschichte der Stadtentwicklung im wesentlichen geprägt und dabei, durch bauliche Anlagen wie dem Eisenbahndamm und der B3, sukzessive von dem entfernt, was Krems ursprünglich seine Bedeutung gab - der Donau, Die Wiederherstellung dieser Beziehung und das Rückholen van Krems an die Donau durch ein nicht mehr vom Verkehr sondern von der Lebensqualität bestimmten Nord-Süd verlaufendes Wegenetz erscheinen uns als ein geeignetes Motto für eine künftige Stadtentwicklung der Kremser Innenstadt. Ohne maßgebliche strukturelle Unterstützung wird diese freilich gefahrlaufen, wesentliche Ressourcen an die Peripherie zu verlieren, wie dies andernorts bereits im Gange ist.

siehe Planbeilagen:

P 1.1 Großräumige Lage des Planungsgebietes

P 1.2 Luftbild

P 1.3 Engeres Planungsgebiet

P 1.4 Stadtstruktur

 

2. BESTANDSANALYSE UND MÄNGELENERHEBUNG

2.1 Räumliche Stadtstruktur

Das engere Planungsgebiet findet sich südlich der Ringstraße zwischen der Roseggerstraße und der Hammerlingstraße im Norden durch die Edmund Hofbauer- Straße und die Tribüne des Stadions begrenzt und im Süden durch den Damm der Donauuferbahn bzw. der Bahnzeile abgeschlossen.

Nördlích des Stadions befindet sich der Stadtpark mit seinem gut ausgebildeten Baumbestand und einer mit Brunnen und Musikpavillon großzügigen Gestaltung. Der Stadtpark stellt den größten innerstädtischen Freiraum in Krems dar und bildet mit der gründerzeitlichen Blockbebauung entlang der Ringstraße ein einheitliches Ensemble.

Im Norden grenzt er an den Südtirolerplatz, der das Vorfeld des Steiner Tores und damit der mittelalterlichen Altstadt darstellt. Damit verbindet er alle eingangs beschriebenen historischen Zonen in Nord-Süd-Richtung.

Weniger stark ausgebildet aber zum Teil von hohem ästhetischem und architektonischem Wert sind die Obere und Untere Landstraße, die den Kern der Altstadt bilden, sowie die flankierenden Platzsequenzen. Körnermarkt, Dominikanerplatz, Pfarrplatz und Hoher Markt im Norden und Hafnerplatz sowie Dreifaltigkeitsplatz im Süden. Über die Achse Spänglergasse - Dinstlstraße ist das größte Ensemble der Nachkriegsära - der Bahnhofsplatz - mit der mittelalterlichen Altstadt verbunden. Anschließend an diese großräumige Betrachtung folgt nun eine detaillierte Beschreibung und Mängelerhebung des engeren Planungsgebietes:

  • Die Tribünenrückwand des bestehenden Sepp Doll Stadions bildet keinen gestalterisch adäquaten südlichen Abschluß für den Stadtpark.
  • Der Damm und die Anlagen der Donauuferbahn bilden im Zusammenhang mit der Bundesstraße 3 eine massive räumliche Barriere zwischen den innerstädtischen und den donaunahen Freiräumen. Die Unterführung unter dem Bahndamm Höhe Heinemannstraße sowie die Fußgängerunterführung von der Kerschbaumerstraße Höhe etwa Kaiser Friedrich Straße werden den stadträumlichen Gegebenheiten und Potentialen in keiner Weise gerecht.
  • Die bestehenden baulichen Anlagen innerhalb des engeren Planungsgebietes bilden in architektonischer Gestaltung und räumlicher Situierung ein ungeordnetes Konglomerat und befinden sich in zum Teil unattraktivem und schlechtem baulichen Zustand. Im speziellen seien hier die alte Sporthalle sowie die Hallen der Wachauer Messe AG genannt.
  • Der Haupteingang zum Stadtsaal befindet sich gewissermaßen an der Rückseite dem Hof des Oberstufenrealgymnasiums zugeordnet.
  • Die oben erwähnten Platzsequenzen der Altstadt und des Bahnhofsplatzes finden keine gestalterische Entsprechung und Anbindung innerhalb der südlichen Innenstadt mit dem engeren Planungsgebiet.

2.2 Funktionale Zusammenhänge, Gebäudenutzung

Den in Kapitel 1 beschriebenen historischen Schichten stehen in guter Übereinstimmung funktionelle Zonen gegenüber:

Die Obere und Untere Landstraße im Kern der Altstadt bilden nach wie vor das Zentrum des Einzelhandels mit einer Bedeutung für die gesamte Region. Die Zentrumsfunktion auf diesem Sektor bleibt jedoch nahezu ausschließlich auf diesen Bereich beschränkt und findet nur in der Verbindung Spänglerstraße - Dinstlstraße zum Bahnhofsplatz eine Verlängerung.

Die beiden Einkaufszentren am Bahnhofsplatz und nähe des Steinertores, wobei letzteres mit einer Passage den Durchgang direkt zum Stadtpark ermöglicht, bilden hierjeweils den Abschluß der Einkaufsstraßen. Am Rande soll erwähnt sein, daß diese Konstellation mit zwei Anziehungspunkten an den Enden und einer dazwischenliegenden Marktstraße einer Idealkonzeption für Einkaufszentren des amerikanischen Stadtplaners Viktor Gruen aus den 50er Jahren entspricht.

Südlich der Oberen und Unteren Landstraße findet sich dem Einzelhandel zugeordnetes verarbeitendes Gewerbe und Lagerhaltung in Mischnutzung mit Wohnbauten.

Die gründerzeitliche Blockbebauung entlang der Ringstraße, die die zweite historische Zone bildet, stellt ebenso nach wie vor ein gehobenes Wohnviertel dar, in dem sich neben einigen öffentlichen Einrichtungen - Schulen, Post .. - einzelne Standorte von Dienstleistungsgewerbe - Arztpraxen, Rechtsanwaltskanzleien, Kammer, etc. finden.

Die dritte historische Zone stellen neben dem Bahnhofplatz die Bauten der südlichen Innenstadt und des engeren Planungsgebietes dar die im weiteren einer detaillierten Betrachtung und Mängelerhebung unterzogen werden sollen:

Der eingangs beschriebenen architektonischen Heterogenität steht ebenso eine funktionale Heterogenität mit großteils temporärer Nutzung gegenüber. An Nutzungen finden sich hier ein Oberstufenrealgymnasium und ein Eislaufplatz an der Heinemannstraße, die alte Sporthalle zwischen Heinemannstraße und Hammerlingstraße, das Donauhotel am Ende der Edmund Hofbauer Straße zum Stadtpark und dahinterliegend der Kremser Stadtsaal sowie noch weiter südlich bis hin zum Damm der Donauuferbahn die drei Hallen der Wachauer Messe AG sowie daran westlich angrenzend das Sepp Doll Stadion. Nutzungskonflikte entstehen hier vor allem in der gemeinsamen Erschließung und der Erreichbarkeit der einzelnen Hallen - speziell bei größeren Veranstaltungen.

Ebenso ist keine zusammenhängende Erschließung und Erreichbarkeit des Grünbereiches Stadtpark und des Sport- und Freizeitangebotes im Donauraum in Zusammenhang mit den innerstädtischen UVohnbereichen gegeben.

Diese uneinheitliche Charakteristik des Entwicklungsgebietes läßt die zahlreichen bereits vorhandenen Potentiale der bestehenden Veranstaltungs- und Freizeiteinrichtungen unausgeschöpft.

2.3 Verkehr

Die Verkehrssituation wurde in Zusammenarbeit mit dem Büro Friedreich und Partner (AXIS - Ingenieurleistungen) analysiert.

(Siehe Anhang)

2.4 Grünraumnutzung

Die Kremser Innenstadt verfügt, entsprechend ihrer mittelalterlichen Bebauungsstruktur, kaum über großzügigere Grünflächen. Der Grünraum reduziert sich hier im wesentlichen auf einzelne Baumgruppen.

Der gründerzeitliche Bereich der südl. Innenstadt ist im Gegensatz dazu gekennzeichnet von für die Zeit typischen Alleen, die den Straßenzügen ein angenehmes Ambiente verschaffen. Bedauerlich ist hierbei jedoch, daß diese Alleen einen Mangel an städtischen Bezügen wie Gastgärten oder Gehsteigverbreiterungen etc. aufweisen.

Grundsätzlich als sehr positiv zu bewerten ist die Freihaltung des Stadtparks im gründerzeitlichen Bebauungsplan. Ihm kommt sowohl durch sein Naheverhältnis zur Kremser Innenstadt als auch seiner Nähe zum großen Erholungsgebiet an der Donau eine strategische Schlüsselposition im Stadtgefüge zu. Deutlich wird hier jedoch die ambivalente Situation des Kremser Grünraumes sichtbar. Der Großzügigkeit des räumlichen Angebotes stehen einerseits der hohe Anteil halböffentlicher oder privater Grünflächen, sowie andererseits die durch die Barriere des Bahndammes und der Donaustraße beeinträchtigte funktionale Verknüpfung gegenüber.

Der wirklich öffentliche Grünraum reduziert sich also auf den eher introvertierten Bereich des Stadtparks sowie den kaum gestalteten Bereich des Hochwasserdammes dem zudem noch eine geeignete stadträumliche Verbindung fehlt.

Trotzdem erscheint es gerade auf Grund der topographischen Kompaktheit des gesamten Areals naheliegend, daß dieses Potential nur minimaler Korrekturen bedarf, was Erreichbarkeit und Nutzungsdichte betrifft, um aus dem Kremser Grünraum ein attraktives Freizeit- und Erholungsgebiet zu machen.

2.5 Rechtsbestand

Der Rechtsbestand wurde aufgrund des Flächenwídmungs- und Bebauungsplanes der Stadt Krems vom Dezember 1982 erhoben. Die Eigentumsverhältnisse entstammen dem aktuellen Grundbuchauszug.

siehe Planbeilagen:

P 2.1 Stadtraum

P 2.2 Gebäudenutzung

P 2.3 Verkehr

P 2.4 Grünraum

P 2.5.1 Flächenwidmung

P 2.5.2 Bebauungsbestimmungen

P 2.5.3 Grundeigentum

 

3. STADTENTWICKLUNG SÜDLICHE INNENSTADT UND MESSEGELÄNDE KREMS

Nach vorangegangener Bestandsanalyse und Mängelerhebung setzt sich die Studie das Ziel, sowohl Antworten auf die Gesamtsituation, d.h. dem Verhältnis des Stadtkerns zu den Randbereichen der südlichen Innenstadt entlang der Donauuferbahn bis zum Donau nahen Grün- und Erholungsbereich konzeptiv zu erarbeiten, als auch ein detailliertes Programm für die stufenweise Realisierung und Finanzierung zu entwickeln.

3.1 Großräumiges Entwicklungskonzept

Die Maßnahmen des Entwicklungskonzepts lassen sich zunächst grob einzelnen, miteinander in Beziehung stehenden, räumlich-funktionalen Bereichen - hier als "Parks" bezeichnet - zuordnen:

Stadtpark:

Aufwertung des der Innenstadt direkt zugeordneten Grün- und Erholungsbereiches Stadtpark durch Plazierung neuer Funktionen an dessen südlichem Rand. Diese Funktionen sollen kohärent mit der Freizeitnutzung des Stadtparks sein und ein Kulturelles Angebot ermöglichen: Veranstaltungshalle mit möglichst permanent betríebenem "Café Stadtpark" als verbindendes Element. Dabei soll keine räumliche Kante sondern eine aufgelockerte bauliche Struktur entstehen, die eine räumliche Verbindung zu den Grünbereichen an der Donau unterstützt.

Messe und Veranstaltungspark:

Aufwertung und Neudefinition des bestehenden Veranstaltungsangebotes durch Schaffung einer neuen, multifunktionalen Veranstaltungshalle, die in Verbund mit dem bestehenden räumlichen Angebot des Stadtsaals und den Hallen der Wachauer Messe AG ein variables, hochwertiges und auch für größere Veranstaltungen geeignetes Angebot ermöglicht. Dadurch funktionale Aufwertung der südlichen Innenstadt als eigenständiges Stadtquartier mit Bedeutung für die gesamte Stadt.

Wohnpark:

Schließen der städtebaulichen Lücke an der Edmund Hofbauer Straße zwischen Heinemannstraße und Hammerlingstraße auf dem Areal der alten Sporthalle durch Schaffung eines innovativen Wohnprojektes. Auch hier funktionale Aufwertung der südlichen Innenstadt und Bereicherung für die Gesamtstadt.

Freizeitpark:

Aufwertung des bestehenden Freizeitangebotes der Badearena und der neuen Sporthalle innerhalb des donaunahen Grünbereiches durch Schaffung einer direkten, kreuzungsfreien, fußläufigen Verbindung mít dem Stadtpark und der Kremser Innenstadt. Konzentration der Freizeitfunktionen durch Absiedelung des Sepp Doll Stadions und des Eislaufvereines in diesen Bereich und in diesem Zug Schaffung neuer Aktivitäten direkt am Donauufer. Dadurch Steigerung der Lebensqualität der innerstädtischen Wohnquartiere.

Naturpark:

Ökologische Sanierung des durch Grundwasserentzug gefährdeten Baum- und Auwaldbestand nahe der Donau und Schaffung eines eigens definierten und ausgestalteten Bereiches Naturpark (eventuell im Rahmen einer Landesgartenschau,...).

3.2 Detailliertes Entwicklungskonzept

Im weiteren werden die einzelnen Maßnahmen auf der Ebene der Bestandsanalyse und Mängelerhebung einer detaillierten Betrachtung unterzogen:

3.2.1 Stadträumliche und gestalterische Maßnahmen

1. Schaffung attraktiver Nord-Süd-Verbindungen von der Altstadt durch die südliche Innenstadt und Anbindung der Platzsequenzen sowie der Oberen und Unteren Landstraße an den donaunahen Grünbereich. Die Hauptentwicklungsachse bildet die Utzstraße und deren Verlängerung bis zur Donau, wobei die Donauuferbahn unterführt und die Bundesstraße 3 überbrückt werden soll.

  • Dabei Schaffung einer - ab der Ringstraße - kreuzungsfreien Fuß- und Radwegverbindung vom Steiner Tor über die Ringstraße in den Freizeit- und Erholungsbereich, wo diese Wegeführung in Hochlage erfolgen kann, wodurch stets freier Blick auf die ansonsten vom Hochwasserdamm verdeckte Donau gewährleistet wird.
  • In diesem Zuge Errichtung eines weithin sichtbaren Werbeturmes auf dem Gelände der bestehenden Stadtgärtnerei als Zeichen und Werbeträger für Messen und Veranstaltungen sowie für die Stadt Krems selbst.
  • Räumliche Einbindung und Umgestaltung der Bahnzeile als Endpunkt der Nord- Süd-Verbindungen von der Altstadt in die südliche Innenstadt und fußläufige Weiterführung bis zum Messe- und Veranstaltungsbereich.

2. Bildung eines räumlichen Abschlusses am südlichen Rand des Stadtparks in einer aufgelockerten Bebauung mit einer Baukörperdimension von 40 x 50 Metern und jeweils Abständen von 15 Metern.

Schaffung eines markanten Eingangsbereiches für den Messe- und Veranstaltungsbereich mit 25 Metern Breite in der Verlängerung der Utzstraße, der Hauptentwicklungsachse.

Aufwertung der Verbindung Bahnhofplatz - Stadtpark entlang der Edmund Hofbauer-Straße mit einer fußläufigen Verlängerung bis zur Roseggerstraße und der Evangelischen Kirche, welche gleichzeitig ein Vorfeld für den Messe- und Veranstaltungsbereich darstellt. Hier kann ein permanent betriebenes "Café Stadtpark" innerhalb der neuen Veranstaltungshalle Sitzplätze im Freien anbieten.

In diesem Zuge Schaffung eines geeigneten Vorplatzes für die Evangelische Kirche und eines räumlichen Abschlusses der Edmund Hofbauer Straße am Areal der Alten Sporthalle.

3.2.2 Städtebaulich funktionale Maßnahmen

1. Absiedelung des Sepp Doll Stadions in den donaunahen Freizeit- und Erholungsbereich im Sínne eines zusammenhängenden Freizeitparks an der Donau. Dadurch gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen in den Besucherströmen wie Parkraum, Zufahrt von der Bundesstraße 3 und neu geschaffene fußläufige Verbindung vom Stadtzentrum.

  • Im weiteren auch Absiedelung des Eislaufplatzes und der Stadtgärtnerei in den donaunahen Grünbereich.

2. Errichtung einer neuen multifunktionalen Veranstaltungshalle auf dem freiwerdenden Areal des bestehenden Stadions mit einer Kapazität von 800 Sitzplätzen (flexibel teilbar in kleinere Hallen nach Bedarf : 400 + 400 oder 200 + 600 Sitzplätze) zur Erhaltung bzw. Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Stadt Krems im Veranstaltungssektor. Auch hier gemeinsame Nutzung vorhandener Ressourcen in den Besucherströmen im Sinne eines zusammenhängenden Messe- und Veranstaltungsparks. Dadurch funktionale Aufwertung und städtebauliche Sanierung der südlichen Innenstadt mit der neuen Halle als Attraktor für neue Nutzungen. (siehe Studie der Edinger Tourismusberatung Ges. m. b. H. im Anhang)

In diesem Sinne Schaffung eines gemeinsamen, überdachten Vorplatzes für die einzelnen Hallen - der sog. "Foyerzone" - in der Verlängerung der Utzstraße zur sinnvollen gemeinsamen Nutzung des Hallenverbundes und zur Koordination von Großveranstaltungen. Dabei Schaffung eínes neuen, attraktiven Eingangsbereiches für den bestehenden Stadtsaal innerhalb dieser Foyerzone und im weiteren Abbruch der baufälligen Halle 2 der Wachauer Messe AG zur Öffnung der fußläufigen Verbindung nach Süden. Die Foyerzone dient damit, vergleichbar mit einer Arkade, als städtischer Übergangsbereich zwischen den Freiräumen Stadtpark und donaunahe Grünzone und den öffentlich genutzten Gebäuden.

Sicherung der Erweiterbarkeit des Veranstaltungsbereichs durch Widmung weiterer bebaubarer Grundstücke gleicher Größe auf dem Areal des Sepp Doll Stadions und des bestehenden Eislaufplatzes. Diese Flächen können auch für Nutzungen im Umfeld des Veranstaltungssektors (z.B. Hotel) aber auch Wohnnutzungen aufnehmen. Damit Sicherung der Flexibilität der südlichen Innenstadt für zukünftige Anforderungen.

3. Verwertung des Areals der alten Sporthalle, evtl. durch ein innovatives Wohnprojekt in Mischnutzung mit frei organisierten Möglichkeíten für Arbeitsräume (Wohnen + Arbeiten). Dadurch ebenfalls funktionale Aufwertung des Wohnraumangebotes der südlichen Innenstadt.

4. Schaffung neuer Aktivitäten für Sport und Freizeit an der Donauuferpromenade am Endpunkt der Hauptentwicklungsachse ausgehend vom Südtirolerplatz. Dadurch funktionale Verflechtung von Donau, Grünzone (Freizeitpark und Naturpark) und Innenstadt (Messe- und Veranstaltungspark und Stadtpark). Diese Aktivitäten können sein: Anlegestelle für Kreuzfahrtschiffe, Donaubühne, schwimmendes Restaurant und andere Gastronomiebetriebe, Einrichtungen für Jugendkultur (Disco) und Wassersport; etc... .

3.2.3 Maßnahmen und Ziele betreffend den Verkehr

Die Verkehrslösungen wurden in Zusammenarbeit mit dem Büro Friedreich und Partner (AXIS - Ingenieurleistungen) entwickelt:

(Siehe Anhang)

3.2.4 Maßnahmen betreffend Grünraum und Ökologie

Oberstes Ziel des Entwicklungskonzeptes ist, wie bereits erwähnt, die Wiedervereinigung der Stadt Krems mit dem Grünraum der Donau und damit die Steigerung der Lebensqualität der Bewohner aber auch der Attraktivität für die Besucher der Stadt und den Tourismus. Während die stadträumlichen, funktionalen und verkehrstechnischen Gegebenheiten und Maßnahmen für diesen Bereich bereits in den vorangegangenen Kapiteln erläutert wurden, soll hier auf die speziell ökologischen Probleme und Potentiale hingewiesen werden:

1. Verknüpfung des, durch Bahntrasse und Donaustraße abgetrennten Donaugrünraumes mit der Kremser Innenstadt durch einen Brückenschlag in der Achse Utzstraße.

  • gestalterische Aufwertung der Utzstraße
  • Verlegung des Sepp Doll Stadions vom Bereich des Stadtparks auf das Areal des heutigen Ausportplatzes im Sinne einer Nutzungsverdichtung des Freizeitareales
  • Aufwertung des Erschließungsystemes des Freizeitareales sowohl für PKW und Fußgänger.

2. Ökologische Sanierung des durch die Regulierung der Donau und den Hochwasserschutz und dem damit verbundenen Grundwasserentzug gefährdeten Baum- und Auwaldbestandes. Erhaltung eines geeígneten Lebensraumes der für diesen Bereich charakteristischen Fauna. Diese sollte durch Heranziehung geeigneter Experten erfolgen.

  • Flora und Fauna des Donauufers müssen als grundlegende Potentiale für die Lebensqualität der Menschen verstanden und entsprechend erhalten werden: Schaffung eines geschützten Naturparkes unter Einbeziehung der Pfeilerlacke, der Offizierslacke und des weiter nördlich angrenzenden Auwaldes. Schaffung neuer, harmonisch in diesen Bereich integrierter Aktivitäten wie Naturlehrpfad, lNanderwege mit Turnmöglichkeiten für Kinder und Erwachsene, Sandspielbereich für Kleinkinder, Tierpark oder Streichelzoo mit ortsansässiger Fauna, Reitwege etc... .

4. ENTWICKUNGS- UND REALISIERUNGSPROGRAMM

Zur realen Durchführung des vorgeschlagenen Stadtentwícklungskonzeptes wird seitens der NÖ Hypo Bauplan ein stufenweises Realisierungsprogramm und ein Finanzplan vorgelegt:

  • Absiedelung des "Sepp Doll Stadions" auf ein stadteigenes Grundstück mit geeigneter Verkehrsanbindung an das übergeordnete Netz und der Möglichkeit zur Schafifung von ausreichendem, günstigem Parkraum. Finanzierung auf Leasingbasis. Zuschuß aus Mitteln der NÖ Sportförderung in der Höhe von ca. 10% der Verbesserungsmaßnahmen.
  • Parkraumbewirtschaftung des nun zur Verfügung stehenden Freiraumes am ehemaligen Areal des "Sepp Doll Stadions" zur Refinanzierung des neuen Sportplatzgeländes.
  • Verwertung des Grundstückes "Alte Sporthalle".
  • Neubau einer multifunktionalen Messe- und Veranstaltungshalle (siehe beíliegendem Hallenprofil und Studie der Edinger Tourismusberatung im Anhang). Finanzierung über den Verkauf des Grundstückes, div. Förderungen und einen geringen, von der Stadt Krems aufbringenden Anteil (etwa 10 - 15% der Errichtungskosten).
  • Durchbruch durch den Bahndamm und Übersetzung der Bundesstraße 3 als Vorleistung für die Entwicklung eines attraktiven, innenstadtnahen Donauufers.
  • Stufenweise Realisierung von verkehrlichen Maßnahmen auf der Grundlage eines Gesamtverkehrskonzeptes für die südliche Innenstadt Krems (Parkraumverbund, Anbindung an das höherrangige Verkehrsnetz usw. ).
  • Damit einhergehend ökologische Sanierung des Donauvorlandes als Freizeit- und Erholungsgebiet.

siehe Planbeilagen:

P 3.1 großräumiges Entwicklungskonzept

P 3.2.1-3 detailliertes Entwicklungskonzept

P 3.2.4 Grünraumkonzept

P 3.3 Visualisierung Bauphasen

 

KREMS AN DIE DONAU

P.3.3 Visualisierung Bauphasen

1. Absiedlung des "Sepp Doll Stadions" auf das Gelände des derzeitigen Aur Sportplatzes

2. Parkraumverwertung des nun zur Verfügung stehenden Freiraumes

3. Verwertung des Grundstücks "Alte Sporthalle"

4. Neubau einer multifunktionalen Messe- und Verantstaltungshalle

5. Verlängerung des Achse Utz Strasse durch Überbrückung der Donau Strasse als Vorleistung für die Entwicklung eines attraktiven innenstadtnaen Donauufers.

6. Errichtung eines Parkhauses mit fussläufiger Verbindung zu Donau und Innenstadt im Zuge eines Gesamtverkehrskonzeptes für die südl. Innenstadt.

7. Schaffung schwimmender Vergnügungsinseln in der Donauvorlandes als Freizeit- und Erholungsgebiet.

8. Schrittweise weitere Verdichtung ins besonderee Ausbau des best. Eislaufplatzes mit Indoor-Sportaktivitäten.

 

ABSCHLIESSENDE EMPFEHLUNGEN

Es wird empfohlen, möglichst rasch nachstehende weítere Schritte in Angriff zu nehmen:

  • Eingehende verkehrliche Untersuchung des Projektgebietes
  • Umgehende Behandlung in den zuständigen Gremien
  • Öffentliche Diskussion · Rasche Inangriffnahme derVerlegung des Sportplatzes

HYPO NÖ BAUPLAN

Dipl.-Inge. Alfred und Martin Ritter

Wien - St. Pölten im Juni 1999

Projektleitung: Dipl.-Ing. Günther Hintermeier

 

5. DETAILSTUDIE VERANSTALTUNGSHALLE (ANHANG)

Die Studie der ETB Edínger Tourismus Beratungs GmbH liegt nicht digital vor (nur Kopien vorhanden). Siehe hiefür bitte die Originale der übermittelten Studie.

 

KREMS AN DIE DONAU

6. VERKEHR (ANHANG)

Die Verkehrsstudie von DI Ortfried Friedreich liegt nicht digital vor (nur Kopien vorhanden). Siehe hiefür bitte die Originale der übermittelten Studie.

 

DOKUMENTATION BESTAND UND VERGLEICHSBAUTEN

 

ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DAS MESSEGELÄNDE UND DIE SÜDLICHE INNENSTADT KREMS

BESTAND

VERANSTALTUNGSHALLEN

ÖSTERRREICHHALLEN KREMS

Saalflächen
Saal1 1270 m2
Saal2 990 m2
Saal3 430 m2
Foyer 215 m2
Summe Saalflächen 2905 m2
BGF 3357 m2

 

KREMS AN DIE DONAU

 

 

 

ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DAS MESSEGELÄNDE UND DIE SÜDLICHE INNENSTADT KREMS

BESTAND

VERANSTALTUNGSHALLEN

STADTSAAL KREMS

Anzahl der Sitzplätze 550

Personen Stehplätze Galerie 120

Personen Audítorium 529 m2

Bühnenfläche 111 m2

BGF 1263 m2

 

Anzahl der Sizplätze 550
Personen Stehplätze Galerie 120
Personen Auditorium 529 m2
Bühnenfläche 111 m2
BGF 1263 m2

 

KREMS AN DIE DONAU

 

 

ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DAS MESSEGELÄNDE UND DIE SÜDLICHE INNENSTADT KREMS

VERGLEICHSBAUTEN

VERANSTALTUNGSHALLE

STADTSAAL HORN

Arch. Anton Schweighofer

Anzahl der Sitzplätze 380
Personen Auditorium 450 m2
Bühnenfläche 70 m2
BGF Kg. ~600 m2
Eg. 1194 m2
1. Og. 1304 m2
BGF Summe 3018 m2

 

KREMS AN DIE DONAU

 

 

ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DAS MESSEGELÄNDE UND DIE SÜDLICHE INNENSTADT KREMS

VERGLEICHSBAUTEN

VERANSTALTUNGSHALLE

FLIEGENDES THEATER

Arch. Neversal / Windberger

Anzahl der Sitzplätze 404 Personen 
Auditorium 368 m2
Bühnenfläche 219 m2
BGF. 1191 m2
BRI  8823 m2

 

 

 

 

ENTWICKLUNGSKONZEPT FÜR DAS MESSEGELÄNDE UND DIE SÜDLICHE INNENSTADT KREMS

VERGLEICHSBAUTEN

VERANSTALTUNGSHALLE

KULTURZENTRUM NANTES

Arch. Jean Nouvel

Anzahl der Sitzplätze 486 Personen 
Auditorium 483,5 m2
Bühnenfläche 304,5 m2
BGF Kg. 1428 m2
Eg. 1482 m2
1. Og. 1482 m2
2. Og. 916 m2
Summe 5309 m2

 

 

 

PLANBEILAGEN

P 1 .1 Großräumige Lage des Planungsgebietes

P 1.2 Luftbild

P 1.3 Engeres Planungsgebiet

P 1.4 Stadtstruktur

P 2.1 Stadtraum

P 2.2 Gebäudenutzung

P 2.3 Verkehr

P 2.4 Grünraum

P 2.5.1 Flächenwidmung

P 2.5.2 Bebauungsbestimmungen

P 2.5.3 Grundeigentum

P 3.1 großräumiges Entwicklungskonzept

P 3.2.1-3 detailliertes Entwicklungskonzept

P 3.2.4 Grünraumkonzept

P 3.3 Visualisierung Bauphasen